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Die Revolutionsgarde im iranischen Machtgefüge


Iran, Ahmadinejad, Jafari

Links der iranische Präsident Mahmud Ahmadinejad und rechts der Chef der Pasdaran Mohammad Ali Jafari. Die Pasdaran ist von dem Präsidenten unabhängig und steht unter der Aufsicht des Staatsoberhauptes Ali Khamenei, wie alle anderen Streitkräften des Landes.

Die Revolutionsgarde (IRGC, Sepah-e Pasdaran) sind dabei, aus dem Iran eine Militärdiktatur zu machen. Sie übernehmen die Kontrolle über die iranische Wirtschaft. Dazu kommt auch ihre militärische Macht: Die Pasdaran sind Irans größte Armee, weshalb sie auch auf der Liste der sanktionierten Organisationen des UN-Sicherheitsrats stehen.  

Soweit so falsch.

Die Realität im Iran ist, wie schon so oft, weitaus differenzierter als es in den hiesigen Berichten zum Ausdruck kommt. Das „Thema Pasdaran“ ist eben auch nicht immun gegen den Trend des ungeprüften Abschreibens, der sich auch dann bemerkbar macht, wenn über den Iran irgendetwas in die Welt gesetzt wird. Aber ebenso wie bei den anderen verzerrt wahrgenommen Iran-Themen, lohnt sich auch bei diesem Thema ein differenzierter und genauerer Blick auf den tatsächlichen Stand der Dinge.

Pasdaran und Wirtschaft

Gemäß dem 20-Jahresplan des Iran und der Änderung des Artikels 44 der Verfassung hat das Land eine lange Privatisierung der Wirtschaft vor sich. In der Vergangenheit gewannen bei den Ausschreibungen der Privatisierungen zumeist kapitalstarke religiös-karitative Stiftungen. Seit einigen Jahren gehen jedoch auch diese halb-staatlichen Gesellschaften in private Hände über. Von dieser Entwicklung profitieren zurzeit die Gesellschaften der Pasdaranmitglieder.

Schon in der Schah-Ära entstanden im Iran aufgrund von fehlenden Kapitalmonopolen Gesellschaften, die von den Angestellten staatlicher Firmen oder Ministerien finanziert wurden. Die erste Bank Irans, die „Bank Sepah“, wurde von der akkumulierten Rentenkasse der Armeemitglieder des Schahs finanziert. Heute sind viele Großfirmen ebenfalls von den akkumulierten Rentenkassen staatlicher Firmen oder Ministerien bzw. vom akkumulierten Kleinkapital ihrer Angestellten finanziert. Auch die „Pasdaran-Gesellschaften“ bestehen aus dem akkumuliertem, also gesammeltem, vereinzeltem und zerstückeltem Kleinkapital ihrer Mitglieder. Sie sind daher nicht staatlich und werden auch nicht von ihren Generälen oder Kommandeuren angeführt. So sitzt z. B. im Vorstand der vor halben Jahr in die Schlagzeilen geratenen Pasdaran-Gesellschaft „Iran-Mobin“, einem Hauptaktionär der aufgekauften iranischen Telekom, kein einziges Pasdaranmitglied.

Aufgrund dieser und ebenfalls in vielen anderen Schwellenländern der Erde vorzufindende Besonderheit in der iranischen Wirtschaft liegt es auf der Hand, dass die konstant zahlenmäßig stärkste Organisation Irans, die Pasdaran, mehr und mehr der größte Käufer bei Privatisierungen ist, zuletzt wie erwähnt beim Kauf der staatlichen Telekom für 7,8 Milliarden Dollar. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass der Kauf dennoch mehr als zur Hälfte fremdfinanziert war. Das heißt, dass auch diese genossenschaftsähnlichen Gesellschaften nicht das fehlende Großkapital bzw. die ausländischen Investitionen ersetzen können.

Ungeachtet dessen glauben Analysten und Kommentatoren im Westen durch die zunehmenden Aufkäufe der von Pasdaranmitglieder finanzierten Gesellschaften eine Machtverschiebung im Iran zu deren Gunsten erkennen zu können. Dabei muss man zur Kenntnis nehmen, dass trotz der größeren Anzahl von Berufsoldaten, über die die Pasdaran im Vergleich zur konventionellen Armee verfügen, sie sich dennoch hauptsächlich aus Wehrpflichtigen rekrutieren. Die Pasdaran sind keine Berufsarmee, jeder Wehrpflichtige kann prinzipiell bei der Ableistung seines Dienstes zwischen den Pasdaran und der herkömmlichen Armee wählen.

Im Iran gibt es außerdem ungleich größere Wirtschaftsgiganten als die „Pasdaran-Gesellschaften“. Zu nennen sind dabei immer noch die zahlreichen religiös-karitativen Stiftungen, allen voran die „Astan-e Quds Razavi“, der staatliche Wirtschaftsgigant IDRO mit seinen 290 Tochtergesellschaften, die kapitalstärkste Gesellschaft Irans, die NIOC, die international ausgezeichnete und (weltweit an 20. Stelle liegende) Reederei IRISL, die iranischen Banken, insbesondere die Bank Melli, der Stahlgigant „Mobarakeh Steel Company“, der privatisierte Autohersteller SAIPA und viele andere mehr. Keine einzige „Pasadaran-Gesellschaft“ befindet sich unter den dreißig größten Firmen des Irans. Selbst das berühmte South Pars, das größte Erdgasfeld der Welt, wird - entgegen den Berichterstattungen - nur in geringem Maße von der Pasdaranfirma Khatam Al Ambiya ausgebeutet. Hauptinvestoren sind Unternehmen wie Petropars, OIEC und ausländische Unternehmen. Von einer Monopolstellung der „Pasdaran-Gesellschaften“ in der Wirtschaft kann keine Rede sein. Ebenso weit verfehlt ist die Annahme, dass man durch die natürlichen Aufkäufen der „Pasdaran-Gesellschaften“ (als größte Ansammlungsmöglichkeit für Kapital) eine beginnende Militärdiktatur erkennen kann.

Die Privatisierungsbemühungen werden von der Regierung Ahmadinejad mangels ausländischer Investitionen und iranischen Großkapitals sogar gedrosselt, sehr zum Nachteil der Mitglieder der Pasdaran. Eine Drosselung der Privatisierungen lässt Ahmadinejad vor diesem Hintergrund nicht gerade wie einen Günstling der Pasdaranmitglieder erscheinen. Selbst das Staatsoberhaupt, Ali Khamenei, tadelte den Präsidenten für die Verzögerungen, auch mit dem Hinweis, dass die Grundlagen für die Privatisierungen noch nicht geschaffen worden sind (um Kapitals aus dem Ausland zu beschaffen).

Anders ausgedrückt: Auch wenn die üblichen Meldungen das Gegenteil behaupten, so sind die Pasdaran doch weit davon entfernt, als der „Big Player“ der iranischen Wirtschaft gelten zu können. Der Facettenreichtum Irans wird eben auch bei der Wirtschaft deutlich. Somit ist auch die Involvierung der Pasdaran in die Ökonomie differenziert zu betrachten. Neben den nicht-staatlichen „Pasdaran-Gesellschaften“ unterhalten die Pasdaran tatsächlich auch eigene staatliche Firmen, wie die oben genannte Khatam Al Ambiya. Ihre Wirtschaftskraft, die dennoch vergleichsweise bescheiden ist, ist historisch durch den achtjährigen Krieg gegen den Irak begründet. Aufgrund ihrer zahlenmäßigen Stärke während des Krieges und ihrer (militärisch-)industriellen Fähigkeiten konnten sie nach dem Krieg für einen schnellen Wiederaufbau umfunktioniert werden.

Pasdaran und Politik

Die Vorstellung von der angeblichen Stärkung der Pasdaran innerhalb des iranischen Machtgefüges kommt daher, dass man im Westen stets von der Voraussetzung ausgeht, dass die Mehrheit der Iranerinnen und Iraner partei-politische Reformwähler wären. Die iranische Gesellschaft ist jedoch viel zu komplex, um sie nach dem Schema „Reformer“ oder „Konservativer“ einzuteilen. Als Mahmud Ahmadinejad die Wahlen 2005 überraschend gegen Ayatollah Rafsanjani gewonnen hatte, musste natürlich eine Begründung dafür gefunden werden. Als Folge dieser Denkweise ist die Vorstellung von der Militarisierung des Irans geboren worden: Ahmadinejad konnte nur wegen den Pasdaran gewinnen. Ohne die finsteren Machenschaften dieser besonders finsteren Burschen bewegt sich im Iran – so könnte man meinen – politisch rein gar nichts. So ungefähr denken viele im Orient auch über den Einfluss der Zionisten auf das westliche politische und wirtschaftliche Geschehen: irgendwie hätten die ja doch immer ihre Finger im Spiel.
Schuld ist auf beiden Seiten die undifferenzierte Betrachtung des anderen und der Umstand, dass man sich stets auf die parteiischen Quellen auf der anderen Seite beruft. (Einige Reformer waren schlechte Verlierer bei den Wahlen der letzten fünf Jahren und haben bisweilen die Ursache ihres schwachen Abschneidens an den Wahlurnen in den Pasdaran ausfindig gemacht).

Spätestens seit der Warnung vor einer Militärdiktatur im Iran von Hillary Clinton im Frühjahr 2010, bewirkt durch die üblichen Berichterstattungen über den Iran, hat man kaum mehr Zweifel, dass die Pasdaran angeblich auch in der Politik ihre Hände überall mit im Spiel haben, sei es durch irgendeine finster-fiese Rolle bei den angeblich gefälschten Wahlen von 2009 oder durch die wechselseitige Zusammenarbeit zwischen ihnen und dem Präsidenten Ahmadinejad: Der sei ja doch selbst ein Pasdaran bzw. er ist es gewesen und versucht angeblich, diesen wirtschaftlich unter die Arme zu greifen. Der Einfluss der Pasdaran auf Ahmadinejad (oder andersherum) ist jedoch nicht gegeben, wie er oft suggeriert wird. Mahmoud Ahmadinedschad war nie Mitglied der Pasdaran. In der Pasdaran waren jedoch zahlreiche andere hohe iranische Politiker, weil fast eine ganze Generation im achtjährigen Krieg gegen Irak zum Widerstand angetreten war. Mohsen Rezaei, der Konkurrent von Mahmud Ahmadinejad bei den Präsidentschaftswahlen 2009, war sogar 16 Jahre lang Chef der Pasdaran. Der Parlamentssprecher Ali Laridschani, einer der erbittertesten Gegner Ahmadinejads im iranischen Parlament, war ebenfalls ein Pasadaran-Kommandeur. Diese Verbindung von Militär und Politik ist für Länder, die eine lange Zeit im Krieg standen, nicht unüblich. Viele Politiker in den USA (der „Generation Vietnam“) haben einen militärischen Hintergrund, so wie auch John McCain, Barack Obamas Gegner bei den Präsidentschaftswahlen von 2008. Ebenso ist dies in Israel der Fall, dessen politisches Establishment - von „Barak bis Bibi“ - nicht zuletzt aufgrund der Geschichte der letzten 60 Jahre durch und durch militarisiert ist.

Die Pasdaran und die Hauptarmee

Die iranischen Militärstrategen haben die US-Kriege in ihren Nachbarstaaten Afghanistan und Irak sorgfältig analysiert und ausgewertet. Seitdem wurde die Kommandostruktur der Pasdaran dezentralisiert - in dreißig voneinander unabhängigen Kommandos. Die Pasdaran hat sich seitdem intensiver zu einer "Guerilla-Armee" entwickelt, die aber ungewöhnlich für eine Guerilla mit modernen Waffensystemen (vor allem Raketen) ausgerüstet ist. Die Hauptarmee ist dagegen eine Armee im klassischen Sinne und ist fast viermal größer. Im Gegensatz zu den Pasdaran hat sie eine Luftwaffe und eine ordentliche Seestreitkraft. Ihr Heer hat auch die schwereren Waffen und sie  muss verfassungsgemäß neben den Pasdaran das islamisch-republikanische System schützen.

Bei Manövern der Pasdaran, wie zuletzt im Mai im Persischen Golf, widmete die Berichterstattung hier im Westen diesen Übungen eine breite Aufmerksamkeit. Etwa eine Woche später gab es an der gleichen Stelle ein Manöver der Hauptarmee. Dieses war nach dem Umfang der getesteten Waffensysteme, nach der Größe der Streitkräfte und der geographischen Reichweite um ein Vielfaches größer. Dennoch wurde sie im Gegensatz zu dem Pasdaran-Manöver kaum bzw. gar nicht medial wahrgenommen.

Fazit

Der Mensch neigt dazu, sich nur auf seine eigenen Betrachtungen und seine einmal gebildete Meinung zu verlassen und zu konzentrieren. Das einmal gezeichnete Bild wird im Hinblick auf den Iran und speziell auf die Pasdaran durch das mehrmalige Wiederholen der Inhalte etabliert. Journalisten, Experten und Politiker sind von dieser menschlichen Veranlagung nicht befreit. Bei den dabei entstehenden Wahrnehmungen verliert man oft Nuance, Verhältnismäßigkeit und Relation. Die Politik, die, auf die Expertise angewiesen ist, merkt selbst nicht, wie sie in die Irre geführt wird, wie einst beim Irak-Krieg 2002.


Kai Mischo07-10-10

Sofern ich dies Beurteilen kann,orienrtiert sich der Iran teiwelísse am Westen,da dieser ebenfalls die Privatisierungsmethode verfolgt,im sinne Freier Marktwirtschaft!Das diese Pasdaran sich auch aus Militär mitgleidern zusammensezt istd abei nebesächlisch,in Deustchland meinem Heimatland bezeichne ich ja auch die Aok(Versicherung nicht als Militär Organisation nujr weil sie Versicherte aus der Bundeswehr hat!Ich denke dies ist eine Fehlerhafte ansicht der Iran würde zur Militärdiktatur!Das Land steht numal unter Starken Suvbventionen,und somit istdas eigene Volke in der Versorgungsfrage bedroht!Admaschinidschad hat meine vollste Aneerkennung für seine Leistunge die Iransiche Civiliation voranzutreiben,und meien Bürgerliche Solidarität!MAnmuss bedenken das der Iran ca60 Millionen Leben zu versorgen hat,unddas in einem nahezu Infruchtbaren Terrorturium,ich erkenne die Leituingedes Iranes an und bin für die Atomtechnologie Iranes,damit auch der Iran von dieser errungeschaft Profitieren kann, und seinem Volke günstig Strom anbieten kann!Auch halte ichn nicgts von der Propaganda gegen den Iran sie ich so Empfinde,die nicht Iraner vergessen immer wieder zu schnell das die Iransichen Bevölkerung versorgt werden muss,weiles ihre Verpflichtung genüber des Volkes ist!Diese Sanktionen,und hetze erschwehren inmeinen Augen bloss die Regierungsarbeit die Iranische Bevölkerung zu Führen und zu Verwalten zu derem wohle!HInzukommt das der Iran unzeranderem durch seinen Export die Globale Gemneischaft evrsorgt und somit auch Ausländern Hilft!Der Iran ist und BLeibt einTeuil der weltgemeinschaft unid st wichtig,ich müöchte nicht auf diesen Verzichten,sondern stehe für Kulturellen Austausch udn Friedliche Diplomatie,ich finde es nur TRaurig das der IRan auf diese fehlanalysen des Westen immer wider hereinfällt und sich Provozieren lässt mit gegenreaktionen,damit füttert man doch nur jenen die den Iran nicht anerkennen wollen, mit Material den Iran schlecht zu machen!Ich binkein Ausländerfeind sondern ich denke das alle Nationen zusammengehöhren,und keine Politiker das recht oder die Macht ahben sollten das Leben von Millionen Menschen zu gefährden nur weil diese Missverständnisse haben,und zur Diplomtie nicht in der Lage sind!Werden Krieg wählt und Provoziert der hat den Verstand verloren,und lässt Primitivste eigenschaften Sprechen satt den Verstand!Es geht hier um 60 Millione Iranische Lebewesen,undnicht um einen Virenkultur.Inmeinen Augen ist amerika der aggressor da er nicht verstehtdas der Iran wie Amerika seine Bevölkerung zu versorgen hat,Amerika sollte als Multikulturelles Lande dem IRan helfen die Bevölkerung zu versorgen und zu bilden!Freiden ist immer das Wichtigste,und die Völkerverständigung darf niemals Leiden wegen Analysten die anahdn ihrer Voreingenommenheit genüberdem Iran diesen In den Dreck ziehen!Wenn ich der Iran wäre würde ich mich von dieser Provokation Distanzieren ganz Civilisisert udnmich nicht aif solche Spielchen einlassen,in dem an diesen Vorwürfen mit gegenvorwürfen kontert,denn da sist nur der Nährboden für weitere Spekulationen,von Bekloppten Analysten und Propangisten!





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