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Warum Iran zu den Siegern des Gaza-Kriegs zählt


Gaza dankt Iran

In Gaza wurden erstmals mehrere Dankplakate an Iran installiert.

Die Iraner sind die großen Verlierer des Gaza-Kriegs. Katar hat Iran als Finanzier des sogenannten palästinensischen Widerstands den Rang abgelaufen, und Ägypten fungiert als neuer erfolgreicher Unterhändler. Teherans Rolle ist damit an den Rand gedrängt. So in etwa interpretieren die Analysen im Westen die Ergebnisse der jüngsten Eskalation zwischen der israelischen Armee und den bewaffneten Gruppen im Gazastreifen. Die Schlussfolgerungen sind aber einseitig und übersehen, dass letztlich der Krieg die Beziehungen zwischen Iran und den sogenannten Widerstandsgruppen gestärkt hat und dass Irans Soft-Power in der Region, die durch die Syrien-Krise geschwächt wurde, wieder aufpoliert wurde.

Der Krieg zwischen Israel und den bewaffneten Gruppen in Gaza im November 2012 war auffallend anders als die letzten israelisch-arabischen Kriege. Er war mit einer Dauer von acht Tagen sehr kurz, eine Bodenoffensive wurde gar nicht erst versucht und erstmals erreichten die Raketen der Widerstandsgruppen auch die Stadt Tel Aviv, die gerne als das kulturelle und wirtschaftliche Herz Israels bezeichnet wird. Auch das regionale politische Umfeld ist ein anderes. Die wohl markantesten Unterschiede sind, dass in Ägypten mit Mohammed Mursi ein Muslimbruder herrscht und dass in Syrien ein international befeuerter Bürgerkrieg tobt, worunter Teherans Ansehen in der Region erstmals in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Der Krieg nahm auch aufgrund der neuartigen Erkenntnisse Israels ein schnelles Ende, dass die strategischen Verluste mit jedem Kriegstag zunehmen würden. Die mehrfachen Drohungen, eine Bodenoffensive zu starten, entpuppten sich als leere Drohungen, und in der Tat konnte kaum eines der erklärten Kriegsziele erreicht werden. Aus dem Gazastreifen konnten weiterhin Raketen abgeschossen werden, und der schwindende internationale Rückhalt und die Kriegsmüdigkeit in der eigenen Bevölkerung zwangen die Israelis am Ende gar dazu, sich zur Aufhebung der Gaza-Blockade zu verpflichten - ein vor dem Krieg unvorstellbares Zugeständnis.

Irans Soft-Power und der Gaza-Krieg

Nach dem israelischen Rückzug 2000 aus dem Libanon, den verschiedenen Kriegen gegen die Hamas, dem Rückzug aus Gaza 2004/2005 und der Niederlage gegen die Hisbollah 2006, hat sich nach arabischer Leseart die Strategie des Widerstands gegen die israelischen Besatzer erneut als erfolgreicher erwiesen, als die bisher handhabenlose Diplomatie der "moderaten" arabischen Staaten.

Wohl bedacht gab die Islamische Republik Iran erstmals offen zu, Gaza mit Waffen zu versorgen, wobei es gerade darum ging, auf der arabischen Straße damit zu punkten. So sagte der einflussreiche iranische Parlamentssprecher, Dr. Ali Larijani, in Richtung arabische Welt: „Es erfüllt uns mit Ehre, dass unsere Hilfe materielle und militärische Aspekte beinhaltet. Und diese arabischen Staaten, die nur herumsitzen und Sitzungen abhalten, sollten wissen, dass das palästinensische Volk keine Reden und Sitzungen benötigen. Unsere Botschaft ist die, dass die arabischen Staaten militärische Unterstützung leisten sollten, wenn sie dem palästinensischen Volk helfen möchten.“

Dementsprechend entpuppten sich auch die Gerüchte vor dem Krieg, wonach Iran die Waffenlieferungen an die Hamas - wegen ihrer ambivalenten Haltung zum Assad-Regime in Syrien - eingestellt habe, als ein illusorisches Wunschdenken, das in  der  Herausbildung verschiedener Szenarien im Hinblick auf die  Islamische Republik im Westen oft vorzufinden ist.

Das Kalkül Irans war klar: Nichts vereint die islamische Welt nämlich so sehr wie die Gegnerschaft zu Israel. Und für die Töne der muslimischen Einheit war es aus iranischer Sicht höchste Zeit. Ihre Haltung zu Syrien hatte Iran in der arabischen Welt einiges an Popularität gekostet. Selbst zu der libanesischen Hisbollah, so wurde naiverweise gemunkelt, bröckelten die Beziehungen. Der arabisch-israelische Konflikt ist allerdings die Mutter aller Konflikte im Nahen Osten, die innermuslimischen Gräben überlagert. Niemandem ist entgangen, dass die Raketen, die in Tel Aviv und Jerusalem landeten, iranischer Fabrikation entstammten. Unlängst behaupten Hamasführer, dass Gaza ohne die Hilfe aus Teheran wehrlos wäre und keinen Krieg gegen Israel gewinnen könne.

Irans Beziehungen zu den sogenannten Widerstandsgruppen

Seit dem Yom-Kippur-Krieg 1973 waren die arabischen Mächte nicht mehr so aktiv in den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern involviert wie im "Acht-Tage-Krieg" im November. Vor allem das Golfemirat Katar hat sich als wichtiger Finanzier der Hamas positioniert. Andere Länder, wie Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, haben Aufbauhilfen in Aussicht gestellt. Analysten im Westen haben das als Versuch interpretiert, den palästinensischen Widerstand von Iran zu entfernen. Möglicherweise ist das sogar das Motiv der Golfmonarchien. Aber die Rechnung basiert auf einer leichtgläubigen Kalkulation.

Denn erst einmal ist die Beziehung der Widerstandsgruppen in Gaza mit der Islamischen Republik Iran unikal, weil sie die einzige Beziehung Gazas zur Außenwelt ist, die militärische Komponente beinhaltet. Mit anderen Worten: Das was die Hamas, der Islamische Jihad und andere Gruppen als Widerstandsgruppe ausmacht, ist die abschreckende Nutzung ihrer militärischen Komponente, und diese wird einzig von Iran unterstützt und sogar maßgeblich hergestellt. Um es noch deutlicher auszudrücken: Diese Gruppen beziehen ihre Identität und ihre Legitimation unter den Palästinensern quasi durch die Unterstützung der Islamischen Republik Iran - und das ist der grundlegende Unterschied in der Partnerschaft zwischen Teheran und Gaza auf der einen Seite und der Beziehung zwischen Gaza und beispielsweise Katar auf der anderen Seite. Der jüngste Krieg gegen Gaza hat dieses Faktum den palästinensischen Führern noch einmal vor Augen geführt. Der im Westen als vergleichsweise gemäßigt geltende politische Führer der Hamas, Khaled Mashal, sagte im Hinblick auf die iranischen Militärhilfe, dass die „freundschaftlichen Beziehungen zu Teheran trotz aller möglichen politischen Entwicklung im Nahen Osten weiter fortgesetzt werden“.

Fazit

Die Iraner konnten im Gaza-Krieg mehrfach punkten. Zum einen wurde die arabische Welt für mehrere Wochen vom Bürgerkrieg in Syrien abgelenkt und zum anderen wurde die Beziehung Teherans zu den palästinensischen Widerstandsgruppen bekräftigt und vertieft. Während die Türkei und einige arabische Länder mit Waffenlieferungen den Brudermord in Syrien anheizen, sind diese Länder entweder nicht in der Lage oder bereit, ihre Glaubensbrüder bei einer „israelischen Aggression“ militärisch zur Hilfe zu eilen. Die Hamas konnte – dank dieses doppelten Standards, aber auch des Kuschelkurses den man ihnen entgegenbringt – äußerst deutlich erkennen, dass - wenn es hart auf hart kommt - nur die Islamische Republik Iran bereit und in der Lage ist, ihre Wehrhaftigkeit zu gewährleisten. Und so lobte nicht nur die Hamasführung insbesondere Iran, sondern auch die arabische Straße zeigte sich dankbar.


Palästinenser20-02-13

Hamas hails Leader's remark on Palestinian victory against Israel: http://www.presstv.ir/detail/2012/12/13/277738/hamas-lauds-leaders-gaza-war-remark/

Islamic Jihad hails Iran role in Gaza victory: http://www.presstv.ir/detail/2012/12/02/275707/islamic-jihad-hails-iran-role-in-gaza-war/

Palestinian resistance thanks Iran: http://www.youtube.com/watch?v=PKMARe7y22k

Reza21-02-13

IM KRIEG GIBT ES KEINEN SIEGER.
Es gibt natürlich den Imperialismus und viele Seelenverkäufer, die aus den Kriegen Profit schlagen. Vor allem die Menschen im Iran zahlen die Zeche für das, was das iranische System als Sieg verkündet. Weit und breit sehe ich in der islamischen Welt kein Land ausser Iran, das sich so massiv für Palästinenser einsetzt. Aber wie wir alle schon wissen, hat der Emir von Katar Hamas und co. in imperialistischem Auftrag eingekauft. Der Imperialismus ist seit Jahren mit allen Mitteln bemüht alle islamischen Länder gegen Iran auf eine Linie zu bringe, was ja auch zum Teil gelungen ist.
Ich glaube aber auch nicht, dass die Liebe zu Menschen das iranische System dazu veranlasst, die Palästinensische Sache als etwas Lebenswichtiges zu betrachten, meines Erachtens, dienen die Gazastreifen und Südlibanon für das iranische System als die Frontlinie in einem noch nicht deklarierten 3. Weltkrieg.

Ein guter Freund21-02-13

Lieber Reza,

ich beobachte schon länger das Forum hier und ich muss sagen, dass ich aus Ihnen nicht schlau werde...

Ich denke, der Artikel hat sehr gut dargelegt, wieso Katar nie Iran in den Beziehungen zur Hamas ersetzen kann. Aber Sie schreiben ungeachtet dessen: "Aber wie wir alle schon wissen, hat der Emir von Katar Hamas und co. in imperialistischem Auftrag eingekauft."

Danke an Irananders und den Autoren für diesen tollen Artikel.

Anonym23-02-13

Iran als Sieger des Gaza Krieges zu sehen ist nur möglich wenn die Analyse durch die islamistische Brille erfolgt. [...]* Warum mischt sich Iran überhaupt in diesen Konflikt ein, haben die Iraner nicht genug eigene Probleme? [...]*

*MODERATION: Bitte bleiben Sie beim Thema des Artikels.

Stratege24-02-13

*Anonym

Wenn Saddam Hussein die regionalen Verbündete der Islamischen Republik hätte, wie Islamischer Jihad, Hamas und Hisbollah, dann hätten die Amerikaner zweimal darüber nachgedacht, Irak anzugreifen.

Mazani04-03-13

Obwohl wir in GAZA ein kleine lektion Israil gegeben und Israel mit unsere Raketen beglükt haben,aber meine meinung nach müssen wir langsam langsam mit sunitische welt klartext reden.wir haben es verpast vor zwei jahre den ball nach Arabien zu werfen und sagenliebe suniten:wir haben mehr als 30 jahre für ihre angelegenheiten mit den westen gekämpft und heben wir dafür sehr teuer bezhalt.Jetz unterstützen Sie ihre sunitische bruder in Plästina,und hatten wir uns mit würde verabschidet,aber immernoch sid wir die einzige die ganze last trägt und Mursi wird als Held gefeirt.Der mit der liebe brief an kindermorder shimon prez,der mit wasserlassen im grenztunel zu Gaza,selbst Mubarak hat sich nicht sowas getraut und seine beleidigte haltung zu Iran.Ich will nur sagen ,daß wir uns keine ilusion machen söllen.Ben Ali geht,Ben Omar kommt.Das Arabische strassen teil uns unterstützen zählt nicht,grossten teil betrachten uns shiiten als unglaubige,das sehen wir jeden tag,siebenmal in woche,wie die uns schlachten,immerwieder eine sunitishe selbstmorder sprengt sich in eine shiitische Mosche oder trauerfeier,es schmerzt,die schonen nicht mal unsere frauen und Baby.woher kommt das? Nach Iranishe Revolition hat Heilige Khomeini hat (woche der Allianz) in leben berufen,damit shiiten und sunitische Teologen söllen zusammen sitzen und diskutiern.was ist daraus geworden? fast garnichts,weil sunitische Teologen werden von Machthaber eingesetzt,die sind nicht unabhänig wie shiitische Teologen,die sind knechten der Machthaber,das kann man bei den teufel Garzawie(schykh in ALazhar) sehr gut beobachten wie er sich in letzte 2 ahre verhalten hat.Shiitische Teologie ist einzigartig in der welt ,nicht wie Budisten,daß dalai lama von Geburt heilig ist oder wie bei christen oder suniten mit Mafiose struktur.bei shiiten kann selbst ein Metzger gleichzeitig im Teologie Grosse als selbst Herr Ayattollah Khamenei sein ohne daraus konflikte steht,haben wir neuliche jemanden wie grosse Behjat gehabt,ohne zweifel der war grosste,und unsere führer hat immer mit sehr sehr Hochachtung ihm begegnet und hat sich rat gehölt ,hier hat Neid keine platz.diese grosse Teologische unterschied zweischen uns und suniten ignorieren wir leider und immer wieder behaupten,daß wir broder sind,diese einzeitige liebeserklärung nutz uns nicht,wir sind es,mit unsere Revolition zwei miliarden Moslem zurück gegeben haben,aber andere seite ist nicht ehrlich mit uns,selbst HAMAS verliert keine wort an Massaker gegen shiiten,klar,daß shiiten Morder gehen ohne wenn und aber und ohne visium in Paradis.wir müssen uns mit shiiten in Arabische lände,pakistan und indien eine gemeinsame politik entwieln.wir haben eine starke As wie Irak in der hand,wir brauchen nicht Ägyptische Betller,sehen Sie mal,juden können in Ägypten rein und raus aber Iraner dürfen nicht selbst als Turisten in Ägypten,es ist zum lachen und ist gut so,ehrlich gesagt die Masse in Iran will auch nicht mit den leute die oben rasieren und unten wachsen lassen zu tun haben,wir sind weit weit überlegen und söllen wir nachhier jeden Cent hilfe mit öffentliche danksagüng an uns knüpfen,leistung gegen leistung,manche von uns hat das Gefühl,daß Sie sich schämen zugeben ,daß Iran ihnen hilft.übrigens,die verhaltung von HAMAS in Syrien konflikt soll uns die Augen öffnen.Gott schutze Khamenei.

Pseudonym07-03-13

An Mazani:

Ich kann deine Einschätzung nicht folgen.

Schau mal, was der jordanische König zum Leben gerufen hat:

http://en.wikipedia.org/wiki/Amman_Message

An Pseudonym08-03-13

Ich meine immernoch dank unser herren Ahmadinejad sind wir grosste verlier in der letzte zwei jahre,weil wir zu passive reagiert haben und mir ist Glasklar,daß wir mit Mursi grossere probleme bekommen als bei Mubarak,weil ihre existens daraus besteht uns shiiten zu bekämpfen sonst verlieren Sie ihre dasein.wir können nicht und dürfen nicht weitere 35 für Arabische sache zu kämpfen und gleichzeitig von Abbas und FATAH als Plästinishe feind erklärt zuwerden,die haben es verdient sklave der westen und Israelis zu sein ,es ist nicht böse gemeint aber einzige Edele Araber war unsere Prohptee und seine familie wie heilige Khomeini,khamenei und Nasrullah und alle sind shiiten.

(von Moderation chiffriert)09-03-13

Das die Hamas stellvertretend einen Krieg fuer Iran gegen IsraHell gefuehrt hat, zeigt die Reichweite und Wirkung iranischer Aussenpolitik. Wir sollten nicht allzu schnell auf das Sunni/Shia Steckenpferd springen, sondern lieber versuchen einen kuehlen Kopf zu bewahren. Wir Shia haben aus der Geschcihte heraus eine besondere Verpflichtung zur Ruhe und Besonnenheit. Ich koche innerlich auch, wenn ich diese haesslichen Salafiratten sehen muss, wie sie unsere Geschwister in Syrien oder Pakistan ermorden aber das sind nur Halunken, die nur solange im Sold und Gnade einzelner Staaten von Ost und West stehen, bis man ihrer ueberdruessig geworden ist. Die islamische Republik hat aber Jahrzehnte auf desen Tag hingearbeitet, wo iranische Raketen mit IsraHell sprechen ohne das IsraHell auch nur einen Schuss auf Iran abgeben kann, wenn das kein Erfolg ist, weis ich nicht was Erfolg ist.. Es geht hier ganz allein um Palestina [...]*.
@Mazani
eine gemeinsame Shia Politik kann nur gewaerleistet werden, wenn man unsere Eminenz Khamenei endlich als Welayate Faqih ALLER Shia akzeptieren wuerde. Iran handelt sehr logisch und fortschrittlich und Gaza war erst der Auftakt fuer Phase 2-Die befreiung Palestinas. Iran hat einen grossartigen Job gemacht und seine iranischen Vertreter wissen ganz genau um die [..]*, keine Angst Mazani. Konzentrieren wir uns also darauf weshalb wir die islamische Revolution gemacht haben: Etablierung des islamischen Rechts, Erhebung der Ahlol Bait(sa) und die Einheit der Ummah, gleich wie lange es dauert und was es kostet. Der Feind wackelt bereits und ist nahe zu stuerzen! Zindebad Iran, Zindebad Imam Khamenei!


*MODERATION: Rassistische Äußerungen werden hier nicht toleriert.

Pseudonym09-03-13

@ An Pseudonym

Deine Informationen sind falsch. Seit dem Sieg der Muslimbrüder gibt es in Ägypten zum ersten Mal eine schiitische Moschee.





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