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26.04.2010 Shayan Arkian

Integrationsfigur Cyrus Reza Pahlavi?


Shah, Reza, Pahlavi, Cyrus

Der Sohn des letzten Shah von Iran, Cyrus Reza Pahlavi.

Kommentar anlässlich des Interviews zwischen Cyrus Reza Pahlavi und Jürgen Liminski in Deutschlandfunk.


Den Sohn des ehemaligen Schah als Integrationsfigur der grünen Bewegung zu bezeichnen, ist sehr gewagt.

Die iranische Opposition muss nach vielerlei Kriterien unterschieden werden. Gerade diejenigen, die eine Strategie, basierend auf eine Stärkung der iranischen Opposition vorschlagen, um das Regime im Rahmen der Atomverhandlungen zu Kompromissen zu zwingen, beachten kaum die Heterogenität der seit Sommer 2009 entstandene Grünen Bewegung. Das größte Unterscheidungsmerkmal ist religiösen und sozialisierten Ursprungs. Die Grüne Bewegung der Reformer in Iran hält an der bestehende Staatsordnung fest, wohingegen die Exil-Organisationen, stark assimiliert im Westen, sie zu stürzen versuchen und bis dahin auch die Reformopposition stets verurteilten. In diesem Sinne ist Cyrus Reza Pahlavi eine Randfigur.

Wenn wir uns von unseren intellektuellen Präferenzen distanzieren, sind wir ein Stück weiter, die Menschen in Iran und andere in der Region besser verstehen zu können. Dazu gehört das Potential einzuräumen, dass die Grüne Bewegung nie die Mehrheitswahl der IranerInnen war. In diesem Zusammenhang verweise ich gerne auf die umfassenden Studien seitens amerikanischer Meinungsforschungsinstitute vor und nach den Wahlen, abrufbar unter www.worldpublicopinion.org .

Der Westen ist ohnedies gut beraten, keine Politik ausschließlich fußend auf Analysen und Erkenntnisse von Exil-Gemeinden zu formulieren. Vor nicht langer Zeit führte eine solche Politik, angewendet auf den Irak, zu einer großen Machtkorrosion des Westens in der nahöstlichen Region.


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