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18.10.2011 Leo Schmitt

Apostasie in Iran: Nie Todesstrafe verhängt?


Yousef Nadarkhani

Yousef Nadarkhani: Iran dementiert seine Hinrichtung.

Anlässlich der Verbreitung von Meldungen in westlichen Medien, denen zufolge in Iran die Hinrichtung eines Pastors bevorsteht, hat die Botschaft der Islamischen Republik Iran in Berlin zur „Aufklärung der deutschen Öffentlichkeit“ am 7. Oktober eine Stellungnahme abgegeben.

Der vermeintliche Pastor namens Yousef Nadarkhani sei für eine kurze Zeit wegen des Vorwurfs der „Aktivität gegen die Sicherheit des Landes“ inhaftiert gewesen, kam jedoch mangels Beweise anschließend wieder auf freien Fuß. Nach der Presseerklärung verkündete er daraufhin seinen Religionswechsel und begann anschließend zu missionieren. Das sei mit Methoden geschehen, die „mit denen der christlichen Geistlichen nicht im Einklang“ stünden. Nadarkhani, der auch kein Pastor oder Priester sei und kein Theologiestudium abgeschlossen habe, habe laut der iranischen Botschaft mit der „Erregung von Aufruhr und Streit an für die Öffentlichkeit zugänglichen Orten“ (wie z. B. Schulen) seine Missionierung durchgeführt. Daraufhin seien beim zuständigen Gericht private Anzeigen eingegangen, die das Gericht zur Überprüfung der Strafakte Nadarkhanis veranlasst hätten. Ein endgültiges Urteil sei vom Gericht jedoch noch nicht verhängt worden.

Die Pressemitteilung führt weiter aus, dass es in der Islamischen Republik Iran bis heute noch kein Todesurteil wegen eines Religionswechsels gegeben habe, obwohl solche Meldungen immer wieder in westlichen Nachrichten auftauchen. Als dementsprechend haltlos werden die Verbreitung der Berichte über einen angeblichen Pastor gehalten. Der Fall würde an die „Flut von unwahren und feindseligen Meldungen über die Strafakte von Frau Sakineh Ashtiani“ erinnern. Der Fall Ashtiani hatte damals großes Aufsehen in der westlichen Presse verursacht und ging mit vielen Widersprüchen einher. Nach der Mitteilung der Botschaft zielen solche Kampagnen auf die „Zunahme der bereits vorhandenen Missverständnisse“ zwischen Deutschland und der Islamischen Republik ab.

In ihrer Pressemeldung legt die Botschaft „allen europäischen Staatsbürgern“ nahe, nach Iran zu reisen, um sich von der dort herrschenden Religionsfreiheit zu überzeugen. Dort würden keine Übergriffe zwischen Christen, Juden und Muslimen herrschen und Christen und Juden seien vollkommen frei, ihre religiösen Rituale ohne Einschränkungen zu praktizieren. Auch wird auf die christlichen Abgeordneten im iranischen Parlament hingewiesen, die dort überproportional vertreten seien. Obwohl die Christen nur ein halbes Prozent der iranischen Bevölkerung ausmachen, würden sie mehr als doppelt so viel Prozent des Parlaments belegen.

Nach Informationen von Irananders hat die Rundmail der Presseabteilung der Botschaft der Islamischen Republik Iran in Berlin mehrere Journalisten und Medien in Deutschland erhalten. Niemand veröffentlichte jedoch bis dato diese. Auch fanden die mehrmaligen Dementis der iranischen Justiz in der deutschen Presse keinen Eingang.


Meryem18-10-11

Der Muslim-Markt berichtete schon vor einiger Zeit, dass die Anklage gegen den Mann überhaupt nichts mit irgendwelchen Religionsgründen zu tun hätte, sondern es um Zuhälterei und Vergewaltigung ginge, was sein Anwalt wohl bestätigt hat. Ist das denn nun vom Tisch?

Le Mec18-10-11

Wie schnell doch die ganzen westlichen Medien und Politiker wieder mit der Verurteilung waren, noch bevor überhaupt Klarheit herrschte. What a Shame

Gabriel18-10-11

Sein Anwalt weiß nur von Apostasievorwürfen, von nichts anderem:

"Mohammad Ali Dadkhah expressed surprise at Fars News Agency’s publication of this news. “The charge against Nadarkhani that I defended at the Supreme Court was related to the accusation of apostasy. Also this week, my colleagues and I defended Mr. Nadarkhani on the charge of apostasy. The last charge of which the court informed him was about his apostasy,” he said."
Quelle:
http://www.iranhumanrights.org/2011/10/nadarkhani-gilan/

Isaac18-10-11

Diese Aussage von Nadarkhanis Anwalt zeigt noch deutlicher, daß es bislang in der Frage der Todesstrafe ausschließlich um religiöse Dinge ging:

"But we only defended him against the death sentence in the case of his charge of apostasy. The charge the court staff announced that I defended during several different court sessions was apostasy and no other charge,” he told the Campaign."
http://www.iranhumanrights.org/2011/10/nadarkhani-gilan

Hossein19-10-11

Das kann gar nicht sein, weil in Iran Apostasy gar nicht strafbar ist. Es gibt keinen Paragraph der den Abfall vom Islam in irgendeiner Weise bestraft.

Caspar19-10-11

welch ein wunder, dass die iraner mal auf die idee kommen, solchen vorwürfen entgegenzutreten.

da hat man wohl aus dem fall ashtiani gelernt und diesmal "nur" ne woche gebraucht um sich zu äußern. bis dahin ist die meldung hoch und runter gerattert.

meine einschätzung: dieses dementi bringt nichts, denn in der PR zählt nur der erste eidruck. dementis werden totgeschwiegen. In 5 jahren wird sich der normalo-bürger aber immer noch daran erinnern, dass vor 5 jahren die iraner doch mal was schlimmes mit nem christen machen wollten.

solange die iraner es nicht hinkriegen sich zeitnah zu solchen PR-kampagnen zu äußern, werden wir noch öfters diesen schund in den medien sehen.

Yildiz19-10-11

Warum nur verschwenden so viele Hilfsorganisationen und Regierungen vieler Länder ihre so wertvolle Zeit wenn z.B. der Vorwurf „Apostasie“ als Grund für das Todesurteil nicht stimmen würde? Mit Brief, Siegel und Unterschrift versehene Original-Dokumente müssen schon vorliegen, darüber sind wir uns doch einig, oder? Macht euch doch nicht lächerlich.

Wäre es nicht viel besser man würde zu den vorliegenden Original-Gerichtsurteilen stehen und seine Fehler eingestehen? Wäre das nicht mal Mut zur längst fälligen Lücke und würde eine Achtung der Ehrlichkeit verdienen? Die Wahrheit kommt sowieso und immer ans Licht, es ist nur eine Frage der Zeit.

Dann auch noch in der Lage zu sein und Religionen anderer Länder zu akzeptieren, wie umgekehrt andere Länder sogar Moscheen in ihren Ländern errichten lassen und Kinder muslimischer Eltern ihren eigenen Religionsunterricht in der Schule haben, an Ramadan frei bekommen und Menschen in muslimischen Ländern andere Religionen frei ausüben lassen, so wie es umgekehrt seit Jahren Alltag ist in vielen Ländern, wäre das wirklich zu viel verlangt oder LÄNGST AN DER ZEIT?

Ali19-10-11

@Yildiz

Weil Menschenrechtsgruppen im Gutglauben wie Sie handeln. Lesen Sie sich das mal durch: http://irananders.de/home/news/article/ashtiani-und-die-politische-instrumentalisierung-eines-menschenschicksals.html

Ordner19-10-11

Danke Ali.

Menschenrechtsgruppen und Medien sind keine Heiligen. Politische Menschen wissen, dass alles politisch zu missbrauchen ist. Es gibt etliche Fälle und Berichte, wo etablierte Menschenrechtgruppen wegen bestimmter Interessen agieren oder Dinge übersehen und kleinreden. Dazu gibt es sogar Zeugenaussagen von ehemaligen leitenden Verantwortlichen. Diese Dinge kommen aber kaum in den Medien. In den Medien wird selten Fundamentalkritik geübt.

http://irananders.de/analysen/news-analysen/article/amnestie-international-jahresbericht-2009-ueber-iran-ueberzogen.html

Lautsprecher19-10-11

In Iran haben Christen und Juden sogar eigene Schulen und der Revolutionsführer und Präsident gratuliert die Christen zum Weihnachten. Wann hat das letzte mal der deutsche Präsident Muslime zum Monat Ramadan gratuliert?

Meryem19-10-11

Also das sog. Menschenrechtsgruppen erstens nicht immer wirklich welche sind, sondern wie im Fall von "Stop Stoning now" der persönlichen Publicity von publikumsgeilen und rücksichtslosen Personen wie Mina Ahadi dienen, haben wir im Ashtiani Fall beobachten können.Und dass es Leute gibt, die tatsächlich guten Willens sind und sich für die Falschen einsetzen gibt es auch. Aber man muss leider feststellen, dass es in Iran auch Richter gibt, die Urteile verhängen die es nicht geben dürfte, z.B. ist die Steinigung ausgesetzt, so dass sie nicht verhängt werden darf, es kommt aber trotzdem vor. Da kann ich mir vorstellen, dass es auch im Apostasie-Fall so wäre. Nun wundert mich aber im aktuellen Fall, dass der Anwalt zwei völlig unterschiedliche Angaben gemacht haben soll und zwar auch vor westlichen Medien gesagt hat, es ginge nicht um Apostasie, die Menschenrechtler aber das Gegenteil veröffentlichen.

Humanist19-10-11

Ich glaube er wurde nur nicht von den Mullahs ermordet, weil der Fall international für Aufsehen gesorgt hat.
Dennoch finde ich die westliche Berichterstattung über Iran falsch und politisch motiviert, viel zu selten wird auf die Menschenrechtssituation hingewiesen. Ändert nichts an der Tatsache, wie auch aus dem neuen UN-Bericht zur katastrophalen Lage der Menschrechte im Iran hervorgeht: http://www.enduringamerica.com/home/2011/10/18/iran-feature-persistent-punishment-assessing-the-un-report-o.html

Ich würde denjenigen die sich wirklich über die Menschenrechtslage im Iran informieren wollen Arshama´s Blog empfehlen: http://arshama3.wordpress.com/

Forentroll19-10-11

Und das alles nur wegen Öl

sarbaze rahbar20-10-11

Diese geschichte ist genauso subtil wie so manch andere davor. Der propagandakrieg gegen die islamische republik sucht sich staendig neue nahrung. Es war die islamische staatsordnung die mit us- terror zu einem 8 jaehrigen krieg gezwungen wurde. Die ermordung hochrangiger revolutionaerer durch die terrorgruppe monafighin in den anfangsjahren und die sprengung des vom volk gewaehlten parliaments mit zig toten gelehrten und politikern zeugt von terrorismus der anderen seite. Iran hat jene formen nie gewaehlt geschweige denn praktiziert. Heute toeten humanists "vorzeigehumanisten" iranische wissenschaftler. Die ganze aggression gegen iran koennte iran dazu veranlassen, ebenso korrupt zu handeln wie jene die sich den missbrauch der demokratie und menschenrechte auf die propagandafahne geschrieben haben aber iran geht diesen weg nicht und das aergert die selbsternannten menschenrechtler arg. Humanist erdichtet sich einen brutalen iran zusammen anders liesse sich ja auch seine ohnmacht vor irans erfolgen nicht erklaeren.

Humanist20-10-11

Der Name "Sarbaze Rahbar" (Söldner des Führers) lässt gewisse Rückschlüsse auf das Befinden des Namengebers zu. Wenn man sich seine Kommentare durchliest (wovon ich aber wegen Zeitverschwendung abrate) dann wird einem klar, dass er von der menschenverachtenden Ideologie der Mullahs durchzogen ist.
Dann versteht man auch, dass es Ihm nicht um die Belange des Irans oder der Iraner geht, sondern um seinen "Führer". Es waren eben solche Söldner, die auf Geheiß Ihres geliebten Führers, tausende Menschen geschlagen und eingesperrt haben, im Zuge der Wahlfälschungen von 2009. Solche Söldner auch Basijis genannt werden im Iran verachtet, weil sie wegen ideologischer Verblendung aber noch viel stärker wegen Geld Ihre Mitmenschen quälen. Der Grundtenor seiner Kommentare ist immer aggressiv und er tut sich schwer andere als die eigene Meinung zu akzeptieren. Auch dieses verhalten ist typisch für die im Iran verhassten Islamisten. Ich hoffe nur, und das ist ernst gemeint, dass die Iraner solchen Menschen nach der Befreiung Irans eine Chance geben, und sich nicht ebenso brutal an Sie wegen Ihrer Verbrechen rächen. Damit die Diskussion aber wieder sachlich wird einige Fakten.
Im übrigen bin ich sehr dafür immer zwischen Mullhas und Iran zu trennen, weil Sie kaum Rückhalt in der Bevölkerung haben und damit Ihre Verbrechen nicht auf das Konto eines ganzen wunderschönen und zivilisierten Landes gehen.

ru-ru.facebook.com/note.php?note_id... - Russische Föderation

www.youtube.com/watch?v=JcTrGKbQEjo

http://www.enduringamerica.com/home/2011/10/18/iran-feature-persistent-punishment-assessing-the-un-report-o.html

Vahid20-10-11

@Humanist

Echt armselig Makhmalbaf als Fakt zu verkaufen. Ist Makhmalbaf nicht der Lügner, der davon sprach, die Sepah hätte einen Putsch gemacht?!
Makhmalbaf ist ein Narr.

Humanist20-10-11

@"Vahid" Aus der Sicht von Islamisten sind alle Lügner, Zionisten oder CIA Mitarbeiter, die nicht Ihrer Ideologie Folgen. Narren sind diejenigen die Ihre Mitmenschen wegen einer fehlgeleiteten Ideologie diskriminieren. Darüberhinaus gibt es 100.000 weitere Links zu den Verbrechen Mullah Khameneis und seiner Geträuen.

Vahid20-10-11

Bin kein Islamist, bin aber auch kein Demagoge wie Sie.
Bleibe dabei, Makhmalbaf ist ein Idiot.
Gruß aus der Schweiz

sarbaze rahbar20-10-11

Die hatz gegen die verteidiger im irak/iran krieg ist typisch fuer menschen wie ihnen herr humanNist. Die basij haben verhindert, das wir heute nicht supermarkt der usa sind. Die islamische revolution wird von den meisten iranern angenommen und so ein selten dummes statement, das geistliche keinen rueckhalt in der gesellschaft irans haben, weisst daraufhin, das sie wie alle extremistischen landfluechtlinge probleme mit der religion haben, mit etwas, mit dem die wenigsten iraner uebrigens probleme haben. Unser verehrter fuehrer ist die segensreichste persoenlichkeit die iran haben kann. Von marionetten wie sie sich sie wuenschen wollen die iraner einfach nichts mehr wissen.

Michael20-10-11

Wenn 1 Million Demonstranten zusammengeknüppelt werden mussten wegen der Frage wo ihre abgegebene Stimme abgeblieben ist, ist der Rückhalt in der Bevölkerung sicher klein.

Wenn der Ayatollah von 400 Präsidentschaftskandidaten 396 streichen ließ, die verbliebenen 4 allesamt anerkannte Vertreter des Regimes waren und trotzdem massivste Wahlfälschungen nötig waren für die Wahl von Ahmadinedschad, wie klein muss die Unterstützung der Bevölkerung sein?

Bei der letzten einigermaßen freien Wahl, der Wiederwahl des vorigen Präsidenten Chattami, ein Reformer, bekam der Kandidat des Ayatollah weniger als 5 Prozent !!!
Das hat dem Regime wohl zu denken gegeben, Präsident und Abgeordnete sucht der Ayatollah seitdem lieber selber aus. Kühn, hier noch eine Unterstützung der Bevölkerung herauszulesen!

In der iranischen Theokratie ist der Ayatollah dank seinem Wächterrat und der handverlesenen Kandidatenauswahl ein unumschränkter Alleinherrscher in einer totalitären Diktatur, der Rest ist Augenwischerei.

Dazu kommt Kidnapping der Oppositionsführer mit Hinrichtungsforderung, Folter mit unglaublicher Bestialität (Erwachen aus dem Alptraum, ISBN 3293002463),
Schulterschluss mit der NPD zur Holocaust-Leugnung (googel: „Sueddeutsche - Deutsche Neonazis und Iran),
rassistische Hinrichtung bei Blutschande eines Ungläubigen mit einer Muslimin (Art. 82c iranisches Strafgesetzbuch, ISBN 3110148846),
sexistische Auspeitschung vergewaltigter Frauen bei Anzeige weil sie gar keine gültigen Zeugen sind (Art. 76+140),
4000 Homosexuelle hingerichtet (googel 4000 Schwule hingerichtet - 20 minuten online),
Bahais als nachislamische Religion (ganz schlimm sowas) rechtlos ...

Könnte der Iran vielleicht doch eine faschistische Folterrepublik sein? Selbst wenn die Bevölkerung dahinter stände, rechtfertigt das gar nichts. Nur weil dort die Brutalität zur Unterdrückung des Freiheitswillens am stärksten war, steht die Bevölkerung noch lange nicht dahinter. Nun die Bevölkerung diese Leute auch nicht will, rechtfertigt das noch weniger etwas.
Warum nicht die antifaschistische Opposition unterstützen?

Anton20-10-11

Michael, schau ma wie Khamenei bei seiner letzten Reise gefeiert wird.

http://www.youtube.com/watch?v=l61XfgbkQEk

Kermnash ist übrigen kurdisch, Michael.

Humanist21-10-11

@Anton, Sie wissen wo diese Menschen herkommen. Sie sind bezahlte Jubel-Basijis. Kurz bevor Mubarak fiel und Gaddafi starb wurden Sie auch von einer riesigen bezahlten Truppe gefeiert. Personenkult ist ein Wesensmerkmal jedes Diktators, wie am Beispiel Kim Jong Ils am Besten veranschaulicht.
http://www.lenziran.com/2011/10/13/basij-manupulate-ey-iran-lyrics-and-parade-for-khamenei-in-kermanshah/
Im Zuge der gefälschten Wahlen konnte man sehen, dass Tausende überall im Land Tod-Khamenei schrien. Gerade weil Kermanshah kurdisch ist, und die Kurden sehr gegen Khamenei sind ist es der beste Beweis, dass alles organisiert ist. Im Iran wundert sich keiner darüber, weil die Mullahs schon sehr lange solche Manipulationen durchführen.

Anton21-10-11

Die Jubelszenen sind euphorisch und authentisch und kaum vergleichbar mit denen in Libyen, wo nur ein kleiner Platz mit Menschen gefüllt war.

Fazel21-10-11

Woher weiß Makhmalbaf das alles so detalliert? Er war doch nur ein Filmemacher und Dissident...

1A21-10-11

Wenn man die Exil-Iraner hier so liest, erhält man den Eindruck, dass in Iran die Hölle ist und nur 1 % der Menschen für die Islamische Republik sind (wenn überhaup). Hmmm. Geht es auch ein wenig ehrlicher?

Ich habe gute Analysen gelesen, dass die Wahlen nicht gefälscht waren. Empfehle ich jeden diese zu lesen.

Humanist21-10-11

Lieber Anton,

gerade weil die Leute so euphorisch sind sollte mann sich hinterfragen. Kermanschah ist eine sehr arme Gegend mit zahlreichen wirtschaftlichen Problemen und großer Arbeitslosigkeit, warum sollte dann die Menschen den Hauptverantwortlichen dieser Missstände bejubeln? Zudem sieht man auf Bildern dieser Reise, dass viele Basijis Kopfbanner tragen, was auch darauf hindeutet, dass sie herangekarrt wurden. Genau wie in anderen Diktaturen werden solche Propaganda-Termine öffentlichkeitswirksam dargestellt. Allerdings mehr für das ausland als für Iran, weil das Mullah-Regime längst um seine Unbeliebtheit weiss.

Mohammad21-10-11

Es geht hier um islamische Ideologie und nicht um Brot und Spiel, Herr Humanist.

Humanist21-10-11

@1A, Iran ist gewiss keine Hölle, wenn sich aus der Politik raushält, die Mullahs gewähren lässt und zu allem ja und armen sagt. Wenn man opportun ist kann Iran sogar ein Paradis sein. welches Land kennen Sie sont, wo unqualifizierte Menschen mit 5 Jahren Schulbildung solch hohe Ämter bekeliden oder Mullahs sich kraft Gottes zum ewigen Führer nennen. Wenn man aber seine kritische Meinung äußern möchte, seine sexuelle Neigung ausleben möchte, politisch aktiv sein möchte oder einfach nur mit einer Wasserpistole spielt kann Iran zur Hölle werden.
Hunderte von Journalisten, Blogger und Kunstschaffende sitzen ohne Grund in den Kerker der Mullahs, tausende politische Gefangene werden ohne faire Verfahren jahrzehnte weggesperrt unf gefoltert. Ich denke diese Menschen empfinden Iran als eine Art Mullah-Hölle.
http://www.transparency-for-iran.org/gesellschaft/gleichberechtigung-im-iran-peitschenhiebe-fur-alle

Humanist21-10-11

@ Lieber Mohammad,

genau diese islamische (islamistische) Ideologie wird ja verwendet, um die Menschen zu unterdrücken. Warum kann nicht jeder selbst über seine Religion bestimmen und ob er sich einer bestimmten, im Falle Irans einer faschistischen Ideologie, unterwirft?
Im Übrigen worum es hier geht sollten Sie für sich alleine bestimmen und nicht Ihre Agenda anderen aufzwingen, wie es die Islamisten im Iran zu tun pflegen.

Karolin21-10-11

Ich liebe Iran und verreise alle zwei Jahre dorthin.

sarbaze rahbar21-10-11

In ihren worten spiegeln sich lediglich wunschtraeume wieder herr humanNist. Die islamische revolution sitzt fest im sattel. Die unkrautrebellion ist tot und die ueblichen akteure und strippenzieher gehen wieder ihrem sport iranbashing nach. Also alles wie gehabt. Ich liebe unseren rahbar und waere gleichermassen euphorisch wie jene in kermanshah es waren. Aus dem exil wird das bild auf iran und seine revolution eben mannigfaltig getruebt. Diktatur? Wo sind die merkmale einer diktatur? Und wo der diktatur? Millionen von pasdar und basij garantieren den schutz der republik und nach einschaetzung verschiedener antii islamischer aktivistengruppen, ist jeder dritte iraner mitglied der basij, was fast einem zugestaendnis gleich kommt, das iran mehr anhaenger seiner revolution hat als gerne wahrgenommen wird. Ich bin aus kermanshah und bin kurdischer herkunft aber dennoch ein anhaenger der revolution, wie meine landsleute aus kordistan. Diese alte laier das alles " herangekarrt und inziniert" ist, ist so abgedroschen, das nur noch ganz verzweifelte dieses " argument" hochfahren. Jetzt sind homomassenmorde der renner oder die besonders dreiste luege, das bereits vergewaltigte frauen zutode gebracht werden sollen, weil sie vergewaltigt worden sind....duemmer gehts immer und das in einer islamischen staatsordnung das menschen erlaubt ihr geschlecht zu aendern, wenn nachgwiesen wurde, das jene im "falschen koerper" geboren wurden. Die argumente gehen aus und daher wird nur noch ausschliesslich der propagandakrieg als keule gegen iran geschwungen.

Humanist21-10-11

@Mozdor,

ich glaube Ihnen gerne, dass Sie wirklich denken Iran sei demokratisch. Aus Ihrer Sicht mag das auch zustimmen, wenn man bedenkt, welche Vorzüge und Zuwendungen die Basijis erhalten.
Ihnen und Ihrer Sippe geht es um Machterhalt und Islam. Ich mache mir Gedanken über Iran. Studien belegen, dass weniger als 12% der Iraner regelmäßig Moscheen aufsuchen, weil Sie ja angeblich so religiös sind. Das Argument mit Exil-Iraner ist auch hinfällig. Was sind denn Exil-Iraner? Menschen die im Iran bedroht worden oder bereits gefoltert und eingesperrt waren und im Ausland Asyl erhalten haben. Wenn nicht die Exil-Iraner die Stimme der Unterdrückten Massen in die Welt tragen, wer sonst soll das tun?
Oder denken Sie im Iran kann man Kritik üben? Dachten auch all die Journalisten, die jetzt dafür in Khameneis Gefängnissen gefoltert und vergewaltigt werden.
Aber, und das beruhigt mich, die Geschichte zeigt wie Diktatoren enden. Bestes Beispiel ist Gaddafi.
Und hier noch als ansporn für Sie, damit Sie sehen wie gründlich Ihre Kollegen arbeiten:
www.youtube.com/watch?v=a16y5sdv_2I

HumaNiist21-10-11

der name gefällt mir für ihn

Raphael21-10-11

@sarbarze rhabar:

Sie schreiben:
"Jetzt sind homomassenmorde der renner oder die besonders dreiste luege, das bereits vergewaltigte frauen zutode gebracht werden sollen, weil sie vergewaltigt worden sind....duemmer gehts immer"

Die Quellen dazu sowie die Artikel im iranischen Strafgesetz wurden benannt. Wo sind Ihre Widerlegungen? "Duemmer gehts nimmer" ist keine Argument und die Geschlechtsumwandlung ein anderes Thema.

Wie aktiv übrigens der Iran im Internet ist, lesen Sie hier:
http://www.sueddeutsche.de/digital/hackergruppe-iranische-cyber-armee-mit-zombie-netzwerk-1.1016055

Wieviel Internetsoldaten zwecks Propaganda mag sich ein solches Regime wohl leisten?

sarbaze rahbar22-10-11

@Raphael
Mich muss das " regime" nicht bezahlen, ich glaube an es. Statistiken ueber irans strafvollziehung gibt es nicht, wie auch? Sie kommen von selbternannten weltpolizisten und exilanten, abgehauenen, die ihren minderwertigkeitkomplex besser im westen ausleben koennen, statt im iran am aufbau mitzuwirken. Ich kenne diese sorte landsleute zu genuege in deutschland. Nazis im ariergewand, mit westkomplex und einer atheistischen note vom feinsten. Ich wuerde niemals einer regierung angehoeren wollen, die jene greueltaten veruebt, die sich die exilanten zusammenluegen. Die utopische zahl von 4000(!) Ermordeten homosexuellen ist so dreist herbeierlogen, wie die behauptung frauen wuerden bestraft werden, weil andere sie vergewaltigt haben.
Das ist boeswilligkeit und gehoert zum guten ton unter den mannigfaltigen exilanten akteuren. Wer wissen moechte wie ungeniert iraner ueber ihre regierung denken, moege nach iran gehen, dort kann man von der ablehnung der regierung bishin zu treuen mitstreitern so ziemlich alles antreffen, die mundzensur herrscht nur in der fantasie der exilanten oder bei humaNist.

Raphael22-10-11

@sarbarze rhabar:

Sie schreiben:
"Die utopische zahl von 4000(!) Ermordeten homosexuellen ist so dreist herbeierlogen, wie die behauptung frauen wuerden bestraft werden, weil andere sie vergewaltigt haben."

Die Quellen dazu sowie die Artikel im iranischen Strafgesetz wurden benannt. Wo sind Ihre Widerlegungen?
"ist so dreist herbeierlogen" ist ebensowenig ein Argument wie "duemmer gehts nimmer".
Die Beschimpfung Andersdenkender durch unterstellte Minderwertigkeitskomplexe ist übrigens auch kein Argument. Es sind Nebelkerzen zur Diffamierung Andersdenkender, die immer dann eingesetzt werden, wenn die Luft auf der Sachebene dünn wird.

Und beim Nazi-Vorwurf haben Sie wohl was verwechselt. Es ist nicht die Opposition, die mit rechtsradikalen Neo-Nazis paktiert, sondern das iranische Regime, wie jeder hier sehen kann:
http://www.sueddeutsche.de/politik/deutsche-neonazis-und-iran-mahmuds-deutsche-freunde-1.89818

Ein Regime, an das Sie glauben, wie Sie ja sebst geschrieben haben.


Auch das iranische Strafgesetz, erhältlich unter ISBN 3110148846, kann jeder nachlesen:

Art. 82c: rassistische Hinrichtung bei Blutschande eines Ungläubigen mit einer Muslimin
Die Nazis verwendeten dafür den Begriff "Rassenschande". Im Hinblick auf Ahmadinejads NPD-Freunde könnte man fast sagen, hier wächst zusammen was zusammen gehört.

Art. 76+140: sexistische Auspeitschung vergewaltigter Frauen bei Anzeige weil sie gar keine gültigen Zeugen sind

Art. 111: Homosexuelle, die volljährig und bei Verstand sind, werden im Falle einer eindeutigen sexuellen Beziehung hingerichtet

Dazu die Praxis:
"More than 4,000 gay men and lesbians have been executed in Iran since the Ayatollahs seized power there in 1979, according to human rights campaigners from the country."
http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7294908.stm



Wie aktiv übrigens der Iran im Internet ist, lesen Sie hier:
http://www.sueddeutsche.de/digital/hackergruppe-iranische-cyber-armee-mit-zombie-netzwerk-1.1016055

Wieviel Internetsoldaten zwecks Propaganda muß sich ein solches Regime wohl leisten, um seine Greueltaten zu vernebeln?

Digital23-10-11

@ Raphael

"Unter anderem behauptet sie in einem Vortrag, dass seit der islamischen Revolution im Iran laut Amnesty International 4000 Homosexuelle hingerichtet wurden. Ferner behauptet sie, dass jede Familie im Iran ein Opfer der Steinigung zu beklagen hat. All diese Zahlen werden von Amnesty International nicht bestätigt, im Gegenteil stellt AI beispielsweise seit 2002 „nur“ sechs Steinigungen im Iran fest und dementierte explizit gegenüber Irananders, dass sie jemals von 4000 hingerichteten Homosexuellen sprachen. Die Beweisführung zur Ermittlung des Straftatbestandes der Homosexualität ähnelt den "Delikten", für die die Steinigung vorgesehen ist. Ferner wird bei Frauen - anders als bei Männern - erst beim vierten „Vergehen“ die Todesstrafe vollstreckt. Wenn es wirklich 4000 hingerichtete Homosexuelle in den letzten 31 Jahren gegeben haben sollte, so würde dies einen Durchschnitt von fast 130 Hingerichteten im Jahr bedeuten. AI gibt die Zahl der Hingerichteten im Iran mit etwa 330 jährlich an (in früheren Jahren weniger). Fast die Hälfte der Hingerichteten wären nach der Aussage Ahadis Homosexuelle (in früheren Jahren sogar mehr als die Hälfte), was in Anbetracht der vielen hingerichteten Drogenhändler absurd klingt. Ebenfalls AI gibt in seinen Report an, dass die meisten Todesstrafen im Iran aufgrund von Drogendelikten verhängt werden (84 % aller Beschlagnahmungen von Opium findet nach UN-Angaben im Iran statt)." Aus http://irananders.de/analysen/news-analysen/article/mohammadi-ashtiani-und-die-gestaendnis-und-foltervorwuerfe.html

Jemand setzt diese Zahl in der Welt, und da niemand widerspricht, schreiben alle ab.

- Im Art. 82c heißt es: "Der unerlaubte Geschlechtsverkehr eines Nichtmuslims mit einer Muslimin führt zur Hinrichtung für denjenigen, der den Geschlechtsverkehr vollzieht."

Zu Art. 76 + 140: Steht überhaupt nicht im Zusammenhang mit Vergewaltigung. Der Paragraph zur Vergewaltigung ist folgender: "Behauptet ein Mann oder eine Frau, daß er bzw. sie zum unerlaubten Geschlechtsverkehr gezwungen worden sei, so wird diese Behauptung für wahr angesehen, wenn das Gegenteil nicht zweifelsfrei feststeht." (Art. 76)

Joel23-10-11

Interessant, daß der Beitrag von @Raphael erst freigeschaltet wird, nachdem eine "Widerlegung" zur Hand ist - man beachte Datum und Uhrzeit. Gestern war von seinem Beitrag nichts zu sehen, während er heute um 13:30 Uhr gleich zusammen mit "Widerlegung" erscheint. Ist irananders doch eine Propagandaseite?

Zur Vergewaltigung und Wert von Zeugenaussagen im Iran eine Stimme aus der Praxis:

"Die Anwältin, Frauen- und Menschenrechtlerin Kar, [die 22 Jahre im Iran als Juristin gearbeitet hat,] betont, dass speziell in Bezug auf sexuelle Vergehen die Zeugenaussage der Frau überhaupt nicht zur Geltung kommt. Die Stimme einer Zeugin zählt nicht. In anderen Fällen zählt die Zeugenaussage einer Frau halb so viel wie die Zeugenaussage eines Mannes, aber manchmal gilt die Stimme der Frau überhaupt nicht."
http://debatte.welt.de/kolumnen/73/iran+aktuell/112998/30+jahre+nach+der+islamischen+revolution+im+iran


Die Frage ist hier wohl eher, warum sich der Iran religiös-rassistische Gesetze überhaupt leistet.

Warum wird praktizierte Homosexualität mit Hinrichtung bestraft (Artikel 111)?

Warum ist der Geschlechtsverkehr zwischen Muslimen und Nichtmuslimen todeswürdig (Artikel 82c)?

Ein faschistisches System mit diesem Regelwerk befindet sich permanent in der Defensive. Und faschistischen System wie diesem sind Menschenrechtsorganisationen, die den Finger in die Wunde legen, eben ein Dorn im Auge.

@Digital, @sarbarze rhabar:

Stehen Sie persönlich zur rechtlichen Gleichstellung aller Menschen unabhängig von Rasse, Religion und Geschlecht?

Falls nein, sollten Sie, @sarbarze rhabar, das Wort "Nazi" nicht als Schimpfwort für andere verwenden - es fiele auf Sie zurück.

Falls ja, warum glauben Sie, @sarbarze rhabar, an ein Regime wie das iranische?

WEBMASTER23-10-11

@ Joel

1. Es gibt seit längerer Zeit Probleme mit der Kommentar-Software. Die Uhrzeiten werden mal entsprechend des Eingabedatums, mal gemäß Freigsbedatum angezeigt. Insbesondere wenn mehrere Kommentare im System auf ihre Freigabe warten entsteht das Problem.

2. Es kann nicht immer ein Kommentar sofort freigeschaufelt werden, weil nicht immer jemand unverzüglich die Kommentare prüfen kann. Eine Zensur findet jedenfalls nie statt.

Abdellah23-10-11

Fall zu Fall anders. Hat nichts mit Wertigkeit der Frau zu tun, sondern die Frau wird geschützt, weil Falschaussagen strafbar. Bei Vergewaltigung Beweislastumkehr, Mann muss freiwilligen Sex beweisen.

hans23-10-11

Ist nicht das erste mal das Kommentare so verzerrt wiedergeben werden. Trotz Regimenähe finde ich es gut, dass alle Kommentare, wenn auch manchmal merkwürdig verzerrt, veröffentlicht werden.

Die Welt als Quelle zitieren23-10-11

Die Welt ist Springerpresse. Diese hat sich die Freundschaft zu Israel und zur Nato in die Unternehmensgrundsätze geschrieben. Die einzige Quelle, die weniger Neutralität und Wahrheit über Iran erwarten lässt sind diese ganzen exil-Iranischen "Menschenrechtsorganisationen"

Jérôme24-10-11

So, so ... wenn Apostasie im Iran wirklich nicht strafbar sein soll, dann frage ich mich, warum Khomeini den vom Islam abgefallenen britisch-indischen Schriftsteller Salman Rushdie mittels einer Fatwa am 14. Februar 1989 zum Tode verurteilte, indem er alle Muslime dazu aufrief den Mann zu töten.

Dann wundert es mich warum m 3. Dezember 1990 Hossein Soodmand, ein vom Islam abgefallener chr. Missionar für das Missionieren hingerichtet wurde.

Dann wundert es mich, warum Haschem Aghadscheri für seine Kritik am Islam für 5 Jahre alle Bürgerrechte entzogen wurden.

Jérôme24-10-11

Weiterhin: Auch wenn man im Iran für Abfall vom Islam nicht strafrechtlich verfolgt werden kann, so wird man es in der Regel doch islamischem Recht. Sprich: hingerichtet wird man dennoch. Auf Grundlage welchen Gesetzbuches ist doch völlig irrelevant.

Siehe dazu auch eine Stellungsnahme des Sächsischen Oberverwaltungsgerichtes:

http://www.justiz.sachsen.de/ovgentsch/document.phtml?id=195

Le Mec@Jérôme24-10-11

Lieber Jérôme,

schön einen neuen Diskutanten im Forum zu haben.

Es mag sein, dass es Länder gibt, in denen die Todesstrafe für solche Fälle vorgesehen ist - selbst wenn sie mit dem Islam nicht in Einklang steht.

Dass das aber in Iran der Fall ist stimmt einfach nicht. Solche Behauptungen werden öfters von Iranern aufgestellt, die (aus was für Gründen sei dahingestellt) nach Deutschland möchten und Asyl beantragen und so ihr Bleiberecht sichern wollen. Diese missbrauchen die Fürsorge von Vereinen wie Pro Asyl e.V. und verbreiten ohne Rücksicht auf Verluste Propaganda gegen ihr Heimatland. Es wundert mich nicht, dass solche Behauptungen dann letztlich auch von Gerichten gutgläubig übernommen werden.

Julian24-10-11

Nicht ganz Off-Topic, weil es mit der Thematik zusammenhängt:

Tschirner: Sie lassen sich nicht gern als Geisel nehmen für politische Interviews zur Situation in Ihrem Land, das weiß man. Im letzten Jahr, beim Festival in Südkorea, waren Sie jetzt ungehalten, als Sie zum Beispiel nach Jafar Panahi gefragt wurden. Aber auch unsere Hörer erwarten vermutlich, dass Sie die aktuelle Situation im Iran kommentieren. Also: Wie kann man, wie können Sie derzeit als Filmemacher im Iran arbeiten?

Kiarostami: Zunächst einmal kann ich ja den ersten Teil Ihrer Frage nicht unbeantwortet lassen. Also, diese immer und immer und immer gestellte Frage nach meinem Kollegen Jafar Panahi. Dann kann ich Ihnen antworten. Also: Was Jafar Panahi betrifft, da gab es einen Zeitpunkt, als er bereits aus der Haft entlassen war, was eigentlich hätte bekannt sein können, aber ich wurde jedes Mal wieder nach ihm gefragt.

Was mich ärgert und aufregt, das ist die Reaktion des Westens, die Reaktion von Panahi selbst und auch die Reaktion der iranischen Regierung. Es ist, als ob keiner aussprechen will, dass Panahi schon längst aus der Haft entlassen worden ist. Er ist aber frei, er hat sogar einen Film gemacht, der in Cannes gezeigt wurde, und er führt bereits Gespräche über Verträge zu möglichen weiteren Filmen.

Ich verstehe einfach nicht, warum keiner das so konkret und offen sagt. Es ärgert mich, dass der Westen nicht zur Kenntnis zu nehmen scheint, dass er nicht mehr im Gefängnis ist. Und deshalb reagiere ich so ärgerlich, weil ich immer wieder mit dieser Frage konfrontiert werde, als habe sich da nichts verändert. Es ist wirklich einfach keiner bereit, die simple Wahrheit zur Kenntnis zu nehmen, dass Panahi nicht mehr in Haft ist.

So, und jetzt beantworte ich Ihre Frage, wie man derzeit als Filmemacher im Iran arbeiten kann. Ganz konkret: Es ist eine sehr, sehr, sehr schlechte Situation. Es kommt nicht von ungefähr, dass ich diesen Film in Italien gemacht habe, in einer Sprache, die ich überhaupt nicht verstehe. Und ich werde meinen nächsten Film in Japan drehen. Wie kommt das: Es hängt natürlich mit der ausgesprochen komplizierten Situation für Filmemacher im Iran zusammen. Das ist die Antwort. Ich mache meine Filme jetzt im Ausland, in Italien und in Japan.

Quelle: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1578086/

Ali24-10-11

So ist es Julian, der Westen will einfach einige Fakten nicht zur Kenntnis nehmen.

REDAKTION24-10-11

@hans

Beiträge werden nie verzerrt wiedergegeben. Lediglich persönliche Diffamierungen gegen Diskutanten (also nicht einmal gegen iranische Staatsverantwortlichen) wurden in der Vergangenheit immer restriktiv editiert.

Abdel24-10-11

Jerome!

Die "Todes-Fatwa" gegen Rushdie wurden nicht wegen Apostasie verhängt. Siehe: http://www.islam-pure.de/iw/meinungs.htm

Soodmand wurde wegen Missionierung verurteilt und nicht bloß wegen der Konvertierung. Missionierung in Iran ist ein verfassungsfeindlicher Akt, weil Staat und Islam eins ist.

Sie sollten lesen, was Sie posten. Im Urteil steht, dass der verlogene Asylschleicher wegen seinem Übertritt zum Islam in Iran keine Gefahr droht! Hier der komplette Gerichtsurteil: http://www.justiz.sachsen.de/ovgentsch/documents/A2B524_04u.pdf

Humanist24-10-11

@Adel
und Neda und Sohrab sind von BBC ermordet und Iran das freieste Land der Welt ohne politische Gefangene, nicht wahr.....?

Iraner24-10-11

Ja, Humanist ist es, genau so wie in Deutschland, wo Parteien nie verboten wurden.

Alex20-01-12

Jetzt habe ich einmal eine Frage an die Redaktion!

Was haben die Posts hier mit dem Artikel zu tun? Es geht hier um einen Selbsternannten Priester, welcher laut westlichen Medien die Todesstrafe erhalten haben soll, laut iranischen Medien würde dies nicht den Tatsachen entsprechen.

Wie wäre es (ich bin "Deutscher Christ") sich mit der zuständigen Justiz in Verbindung zu setzen und / oder über dessen Rechtsanwalt die Anklagepunkte anzufordern, sowie ergangene Beschlüsse / Urteile etc...

Es geht ersichtlich niemand hier um die eigentlichen Artikel sondern gegenseitige Beleidigungen.

Da IranAnders wohl eine faire Berichterstattung wünscht, wie wäre es wenn Ihre Redaktion das Verfahren gegen diesen Mann darlegt.

Ich denke nicht, dass sich die iranische Justiz mit der gesamten Christenheit verscherzen möchte, weshalb also nicht Fakten auf den Tisch. Damit würden die ganzen Kritiker des Iran überdies recht blöde dastehen!

@ Humanist?
Irgendwelche Einwände? Wo beinhaltet irgendein Post von Ihnen das obige Thema?

Was die "sachfremden" Behauptungen angeht, AI bezeichnet seit 1979 "Fünf Steinigungen" im Iran.
Laut AI und anderen Quellen wurden 2011 ca. 600 Todesurteile verstreckt in Iran. Kennt jemand die Zahlen aus USA? In den USA sitzen momentan ca. 15.000 Gefangene in Todeszellen. Teilweise schon 10 und mehr Jahre.
Mal eine andere Frage, weshalb lobt Interpol den Iran betr. Drogenbekämpfung? Und jedes Jahr werden 400 - 500 junge Polizisten von diesen Drogenbanden ermordet. Daher sind auch ca. 500 von den 600 Todesurteilen 2011 Urteile gegen Drogendealer, welche Polizisten ermordeten. Und das sind offizielle Zahlen aus Anti-Iranischen-Staaten.

Mich wundert auch, dass noch kein sachlicher Bericht über die letzten 10 Jahre des Hekmati - der CIA Spion, über dessen militärische Ausblidung, über seine Intelligence-Vergangenheit, über seine Tätigkeiten in Afghanistan veröffentlicht werden.
Übrigends kann ich junge Menschen nur warnen sich auf diese mit Dollar wedelnden Typen einzulassen. Die lassen Alle im Stich wenn Geschichte aus Ruder läuft!

Wenn man schon fundiert diskutieren möchte, es spielt keine Rolle ob in positiven oder negativen Sinne, wäre es zumindest angebracht mit Fakten zu kommen !!!

Wiedmann17-05-15

Was hier total vergessen wird: In Iran darf niemand missionieren, auch nicht Schiiten! Grund: Den interreligiösen Frieden zu bewahren.

Engelhardt24-05-15

"Anfang 2006 verließ Abedini zusammen mit seiner Frau das Land, um sich in den USA niederzulassen. Doch Abedini reiste immer wieder zurück in sein Heimatland, wo er bei der Neugründung christlicher Untergrundkirchen half. 2009 wurde er verhaftet, jedoch unter der Auflage, nicht mehr zu evangelisieren, wieder auf freien Fuß gesetzt. Abedini, der mittlerweile die US-amerikanische Staatsbürgerschaft verliehen bekam, engagierte sich jedoch weiter bei sozialen Projekten im Iran. "Er arbeitete mit der iranischen Regierung daran, ein Waisenhaus aufzubauen. Zwei bis drei Mal im Jahr reiste er dafür in den Iran, aber von seiner letzten Reise im Juli 2012 ließ man ihn nicht zurückkehren", erzählt seine Frau Naghme. Abedini wurde zunächst in Teheran unter Hausarrest gestellt, im September 2012 jedoch ins berüchtigte Evin-Gefängnis gebracht. Erst vier Monate später wurde die Anklage gegen ihn erhoben: "Wegen 'Gefährdung der nationalen Sicherheit'"..."

http://www.dw.de/irans-verfolgte-konvertiten/a-18463387

Lusine24-05-15

Abedina hat wahrscheinlich auch die US-Staatsbürgerschaft: "Der US-Senat verlangt die Freilassung mehrerer im Iran inhaftierter US-Bürger. In einer Resolution, die mit 90 Ja-Stimmen einstimmig angenommen wurde, wird das Weiße Haus aufgefordert, alles zu unternehmen, damit der "Washington Post"-Journalist Jason Rezaian, der Priester Saeed Abedini und der Ex-Soldat Amir Hekmati freikommen."

http://www.n-tv.de/ticker/US-Senat-verlangt-Freilassung-Gefangener-article15085146.html

Mirvat28-05-15

Da ist Iran nicht alleine. Im pro-westlichen Jordanien dürfen Christen auch nicht missionieren. Der Unterschied zu Iran: In Iran darf niemand missionieren, selbst Schiiten nicht!

http://en.wikipedia.org/wiki/Religion_in_Jordan

Engelhardt16-01-16
Homosexualität15-08-17

Simon Jacob: Homosexualität ist Bestandteil aller Gesellschaften. Wie handhabt man das allgemein im schiitischen Islam?

Shayan Arkian: Auch hier gibt es eine Besonderheit im schiitischen Islam. Zwar ist Homosexualität wie bei den meisten abrahamitischen Religionsgruppen verboten, aber interessanterweise war es gerade der Revolutionsführer der Islamischen Revolution in Iran, Ayatollah Ruhollah Khomeini, der erstmals eine Fatwa herausgab, wonach es Muslimen gestattet ist, ihr Geschlecht zu ändern. Während der Schahzeit drohte den Transvestiten in Iran noch die Todesstrafe. Heute ist aber der Iran das Land nach Thailand, in der die meisten Geschlechtsumwandlungen vollzogen werden, auch weil der Staat operative Eingriffe subventioniert.

Der Gedanke dahinter ist eine theologische Spitzfindigkeit, die wir auch vom Judentum kennen. Sie besagt, dass Gottes Religion vollkommen ist und auf diese Weise hat er alles Schlechte in seiner Religion verboten und alles andere, was in seiner Religion nicht für verboten erklärt wurde oder einfach unerwähnt ist, kann folglich nicht schlecht sein und ist daher erlaubt – andernfalls wäre seine Religion lückenhaft und dementsprechend nicht vollkommen. Nach diesem Konzept ist einerseits Homosexualität verboten, da diese in den für authentisch betrachteten islamischen Schriftquellen so erklärt wird, andererseits aber nicht die Geschlechtsumwandlung, da diese nach Auffassung der religiös-politischen Staatsoberhäupter in Iran nirgends im edlen Qur’an und in den Überlieferungen der Familie des Propheten sanktioniert bzw. erwähnt wird. Demnach sind Geschlechtsumwandlungen nicht nur erlaubt, sondern sie sind sogar zu subventionieren, um die verbotene Tat des Austauschs von Erotik unter gleichen Geschlechtern möglichst zu vermeiden.

Simon Jacob: Werden im schiitischen Iran Homosexuelle wegen ihrer sexuellen Neigung erhängt?

Shayan Arkian: Wenn Homosexuelle sich nicht für die Geschlechtsumwandlung entscheiden, sondern mit dem gleichen Geschlecht sich erotisch betätigen, dann kann dies unter Umständen zu einer strafrechtlichen Verfolgung führen.

Das heißt, die sexuelle Gesinnung alleine reicht nicht aus, die Tat muss ausgeführt werden und die Beweislast ist sehr hoch und komplex. So droht männlichen Homosexuellen die Todesstrafe, wenn ihre Penetration eindeutig von mindestens vier Zeugen, die zudem mehrere Voraussetzungen erfüllen müssen, mit eigenen Augen unmittelbar beobachtet wurde – und dies droht dem aktiven Part einzig und allein, wenn er unter anderem verheiratet ist. Bezeugen es zum Beispiel nur drei oder weniger, so werden diese wegen Verleumdung drakonisch bestraft und jegliche Ermittlungen gegen die Beschuldigten sind verboten!

In diesem Sinne beabsichtigt die Gesetzgebung, dass, wenn schon solch eine Tat stattfindet, sie diskret geschehen soll, um nicht die nötigen vier Zeugen zu haben. Und wenn sie doch einmal beispielsweise von drei oder weniger Personen bezeugt werden kann, dann werden diese sie wegen der drohenden schweren Strafe der Verleumdung nicht kundtun. Im Klartext soll die ausgelebte Homosexualität geheim bleiben, entweder weil sie in einer ausreichenden Diskretion stattfindet oder beispielsweise die drei oder weniger Zeugen nicht davon erzählen. Ziel des Ganzen ist, dass diese Sünde nicht durch erzählerische Verbreitung in der Gesellschaft salonfähig wird und damit an gesellschaftliche Abscheu verliert.

Simon Jacob: In den Medien kursiert aber immer wieder die Zahl von 4.000 hingerichteten Homosexuellen in Iran seit der Revolution von 1979.

Shayan Arkian: Ja und einige erwähnen sogar die Zahl von 6.000. Das sind Zahlen, die wohl irgendwann von parteiischen Exil-Oppositionellen in die Welt gesetzt wurden und seitdem von unachtsamen Journalisten immer wieder ungeprüft abgeschrieben werden. Im Falle der Islamischen Republik Iran klappt das auch wunderbar, da sie keine gesellschaftliche Basis im Westen hat und damit auch keine nennenswerten Interessensgruppen in der hiesigen Politik, Medien und Kultur, woraus ein deutlich wahrnehmbarer Widerspruch entstehen würde, um solche blödsinnige Behauptungen unverzüglich und breitflächig als Räuberpistolen zu entlarven. Dies ist mitunter der zentrale und strukturelle Grund, warum der Iran-Diskurs in der westlichen Hemisphäre seit der Revolution von 1979 – mit wenigen Ausnahmen – ausgesprochen eintönig und defizitär ist.

Aber zurück zum Thema: Sowohl Amnestie International als auch Human Rights Watch dementieren diese Zahlen. Es gibt eine Einhelligkeit darüber, dass die meisten Hinrichtungen in Iran aufgrund der Drogenkriminalität, die im Wesentlichen aus Afghanistan importiert wird, vollzogen werden (84 % der weltweiten Beschlagnahmungen von Opium findet nach UN-Angaben im Iran statt). Falls die oben genannten Zahlen stimmen sollten, dann wären in den letzten 37 Jahren in Iran aber mehr Homosexuelle hingerichtet worden als Drogenkriminelle. Dies ist jedoch absurd, zumal Homosexuelle den Ausweg der Geschlechtsumwandlung mit staatlicher Finanzierung haben, die Beweishürde für strafrechtliche Sanktionen auf homosexuelle Taten sehr hoch und komplex ist und lesbische Taten ohnehin nicht mit der Todesstrafe belangt werden. So beziffert selbst die exil-iranische Menschrechtsgruppe „Iran Human Rights“ die Zahl der verhängten Todesstrafen in Iran, die im Zusammenhang mit der islamischen Sexualmoral stehen, mit nur einem Prozent.

http://peacemaker-tour.com/der-koran-hat-sex-sells-erfunden/





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