Übermittlung Ihrer Stimme...

Bewertungen: 5.7 von 6. 18 Stimme(n). Klicken Sie auf den Bewertungsbalken, um diesen Artikel zu bewerten.

Ahmadinedschad-Zitat: „Botschafter des Todes“ oder „Botschafter des Friedens“?


Iran, Ahmadinejad, Karrar, Drohne

Dr. Mahmud Ahmadinedschad stellt die Drohne „Karrar“ vor. (Photo: IRNA)

Vor einigen Tagen wurde im Iran die unbemannte Drohne „Karrar“ vorgestellt, die in der Lage ist Bomben abzuwerfen. Der iranische Präsident Dr. Mahmud Ahmadinejad hielt - wie so oft bei solchen Präsentationen und „frohen Botschaften“ - eine Rede. Wenn dieser Mann eine Rede hält, so ist aus westlicher Sicht eine Provokation oder ein Skandal schon vorprogrammiert. Der Ruf des Doktors ist im Westen dermaßen beschädigt, das ihm selbst eine Konversion zum populären Buddhismus nicht helfen könnte. Dementsprechend wurden auch seine Worte bei der Präsentation der Drohne verstanden und reproduziert.

„Der Botschafter des Todes“ lautet es in vielen Schlagzeilen. Und in nahezu allen Artikeln wird Ahmadinedschad mit dem Worten „Der Jet ist ein Botschafter des Todes für die Feinde der Menschheit“ zitiert. Tatsächlich ist jede Waffe auf der Welt aber ein „Botschafter des Todes“. Deshalb heißen die unkonventionellen ABC-Waffen Massenvernichtungswaffen, man könnte sie auch als „Massentötungswaffen“ oder „Botschafter der Massentötung“ bezeichnen. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy sieht in seinem Atomwaffenarsenal einen Friedensgaranten und möchte es – wie angekündigt – auch nicht vollständig abrüsten. Im Kalten Krieg erkannte man bisweilen in den Atomarsenalen der USA und der Sowjetunion Garanten des Friedens. Wie paradox und abartig es klingen mag - spätestens seit Hobbes müsste man wissen, dass Waffen an sich Frieden schaffen können. Die Idee der gegenseitigen Abschreckung, die ebenfalls seit der atomaren Bewaffnung Indiens und Pakistan erfolgreich zelebriert wird, stammt aus der philosophischen Überlegung, dass der Friede nicht mit einem Gewaltmonopol, sondern nur durch ein Gleichgewicht der Kräfte zu erhalten ist.

Und was hat der kleine Mann aus Teheran nun wirklich gesagt? „Bevor diese Drohne die Botschaft des Todes an den Feinden der Menschheit überbringt, ist sie eine Botschaft der menschlichen Erhabenheit und Ehre und eine Rettung für die Menschheit. Sie trägt die Botschaft des Friedens und der Freundschaft. Ihre wichtigste Botschaft ist jede Art der Konfrontation zu verhindern, die Tote verursacht."


Homayoun H.27-08-10

@Irananders:

bitte immer den Videobeweis mitliefern wenn vorhanden, ansonsten wird behauptet man hätte hier willkürlich eine andere Übersetzung geliefert.

Hier der Videobeweis zur Untermauerung des Artikels: http://www.youtube.com/watch?v=7aLmIRi16nY

Der Satz um den es geht gibt es @ 9.52

"This JET, before it brings death to enemies of mankind, it is harbinger of man dignity and salvage of mankind. It carries the message of piece. Its main message is to deter any kind of confrontation that would end up in death."

Aber das Alles ist eigentlich egal. Die Kriegshetze ist in vollem Gange. Da kommt es auf ein paar kleine Lügen hier und da auch nicht mehr an.

Ich meine das meistgelesene Blatt Deutschlands (BILD) schreibt Sachen wie: "das ist nach Expertenmeinung der indirekte Beweis dass Iran an der Atombombe baut" (verlinken tue ich dieses Drecksblatt nicht, bitte um Verständnis)

Was mich persönlich aufregt, ist allerdings nicht so sehr die Hetze der Medien in Deutschland (das kennen wir bereits aus dem Irakkrieg), sondern die stillschweigende Zustimmung der iranischen Opposition im Ausland und teilweise sogar die offensive Unterstützung der Kriegshetze. Auch hierzu liefere ich keine Links! Jeder kann sich aber selbst ein Bild machen. Es gibt so gut wie keinen Wiederstand gegen eine millitärische Intervention. Es wird Nichts aufgedeckt. Ich verstehe das nicht. Ist man wirklich bereit einen Krieg gegen das eigene Land zu unterstützen nur damit ein anderer Feind, nämlich die iranische Regierung vielleicht auch dabei etwas "abbekommt"? Ich verspüre einen tiefen Riss und eine sehr große Enttäuschung gegenüber der iranischen Opposition im Ausland, obwohl ich selbst Regimekritisch eingestellt bin. Aber in solchen Tagen, zeigt sich deutlich wer wirklich Freund und wer Feind ist. Sowas kenne ich nur von den Mojjahedin die zusammen mit Saddam gegen Iraner gekämpft haben. Aber das fast alle anderen Oppositionsgruppen und deren Anhänger eine ähnliche Linie (zumindest stillschweigende Unterstützung und mediale Verstärkung) fahren und ein ähnliches Verhalten an den Tag legen, hätte ich nicht gedacht. Das werden Iraner im Iran ihren Landsleuten im Ausland nicht so leicht verzeihen. Egal ob es zu einem Krieg kommt oder nicht.

Mit freundlichen aber traurigen Grüßen,

Homayoun

M.A.27-08-10

@Homayoun
Ich bin zwar kein Iraner, aber ich kann Deine verstehen. Das macht mich auch schon manchmal traurig, wenn ich mit manch einem Iranern hier in Hamburg (hier gibts ne Menge) diskutiere und es kommt nur die übliche leicht widerlegbare Kriegshetze aus deren Mund. Das tut sicherlich einen Landsmann, der noch eine zusätzliche Bindung verspürt noch mehr weh, so etwas zu hören. Mein Beileid!

Zum Satz in der Bild: "das ist nach Expertenmeinung der indirekte Beweis dass Iran an der Atombombe baut"

Das ist für mich der direkte Beweis, dass diese "Zeitung" nicht zu gebrauchen ist.

RA27-08-10

@ Homayoun

Vielen Dank.





* Bitte haben Sie Verständnis, dass die Redaktion Beiträge editiert oder nicht freigibt mit dem Ziel einen moralischen Austausch zu gewährleisten.